Das erste Register, das ich spielte, war das Acht-Fuß-Prinzip des Hauptwerks, die Oktave 8'. Ein breiter, obertonreicher Klang, der eher zu Zacharias Hildebrandt als zu Schnitger passt. Mitteleuropäischer Charakter, ideal für Werke von Bach.
Als zweite Station wählte ich die Rohrflöte 8‘ aus dem Rückpositiv. Unverkennbar der Klang einer Rohrflöte, aber dennoch anders; die Wirkung des Rohrs ist intensiver. Klarer angenehmer Klang, etwas gedämpft.
Die gemeinsame Auswahl von zwei oder mehreren Zungen ist selten ein Erfolg, obwohl ich mit meinen eigenen Zungen gute Ergebnisse erzielen konnte. In dieser Metzler-Orgel können mehrere Zungen zusammen verwendet werden. Kommt häufig in französischen Orgeln vor.
Die Klangschönheit dieser Orgel ist beeindruckend.
Piotr Grabowski hat das Sample-Set dieser Orgel erstellt und sein Meisterschaft darin bewiesen, die Klänge in den Samples so zu speichern, dass sie in meinem Wohnzimmer wie in der Kirche klingen. Da jede Orgel unterschiedliche Lautsprecher hat, ist zwar eine Anpassung notwendig, die Samples sind aber so regelmäßig, dass jeder Organist schnell gute Ergebnisse erzielt.
Dank der Bemühungen vieler Gemeindemitglieder wurde beschlossen, ein neues Instrument zu bauen. Damit wurde der Schweizer Orgelbauer Metzler betraut. Dieser Orgelbauer hatte sich durch die Lieferung hochwertiger Orgeln bereits einen sehr guten Ruf erworben. Die Orgel für Düren ist als dreimanualige Orgel konzipiert, mit einer Disposition von 48 Registern verteilt auf drei Manuale und Pedal. Die Orgel wurde 2010 eingeweiht.
Ausgangspunkt für die Orgel ist der Klang des klassischen Barock, wie er um 1980 vollständig wiederhergestellt wurde. Heute wird dieser Stil von jedem Orgelbauer verwendet; Die Ära von Bätz-Witte, Maarschalkerweerd, Adema, Kam mit ihrer industriellen Denkweise liegt definitiv hinter uns.
Die Metzler-Orgel erweitert diese Orgel um neue Erkenntnisse hinsichtlich der Klangerscheinung. Dies lässt sich an der ungewöhnlichen Form des Schranks erkennen. Dabei liegt der Fokus vollständig auf einer Schallabstrahlung aus einer Quelle. Der Oberschrank enthält das Hauptwerk (2. Manual) und das Pedal. Das Rückpositiv (Untermanual) ist im Tiefschrank hinter dem Organisten untergebracht. Das Schwellwerk der Orgel (3. Manual) befindet sich auf der Rückseite der Orgelempore.
Die Orgel wurde mit den Erkenntnissen des mitteleuropäischen Barock-Orgelbaus entworfen, es wurden aber auch französische Barockklänge in das Konzept eingeflossen; Es scheint nicht logisch, aber die Verschmelzung dieser beiden Konzepte führt hier zu einer großen Verbesserung des gesamten Barockklangs. So erhielt das Swellwerk einen Vollig Zungenchor aus Basson 16, Trompette harmonique 8 und Clarion 4. Auch die Traversflöte 4, der Octavin 2 und die Voix céleste 8 werden nach französischer Tradition intoniert. Im Pedal befindet sich eine Bombarde 16. Auch das Hauptwerk zeigt französische Einflüsse mit seiner Flûte harmonique 8 und einer Pfeifenbank aus dem Cornet 5 stark ab c1.
Diese interessante Mischung schafft ein einzigartiges Arrangement, bei dem jeder Abschnitt seinen eigenen Charakter hat und dennoch jeder zum vollen Orgelklang beiträgt. Sie unterscheiden sich nicht nur durch ihre unterschiedlichen akustischen Standorte, sondern auch durch ihre Intonation und Konzeption. Eine sehr nützliche Ergänzung zu den Registern ist das Chamade 8-Register, es ist ein markantes Register mit einem kraftvollen Ton.
Die Orgel vereint zwei unterschiedliche Konzepte, die scheinbar nicht zusammenpassen, sich aber in der Praxis perfekt zu einem wunderschönen Gesamtklang ergänzen. Eine fantastische Intonation und die durchdachte Registerwahl machen dieses Instrument zu einem sehr vielseitigen und charakteristischen Instrument, das Barockmusik authentisch wiedergibt.
sehen sie: Piotr Grabowski